Die Schönberger Marienkirche prägt durch ihre
hervorgehobene Lage Dorf und Landschaft gleichermaßen. Weil sie aus allen Richtungen die Mitte der Dörfer Schönberg und Köthel sichtbar macht, gehört sie für viele Menschen zum Charakter dieser Gegend. Die Schönberger Kirche zu sehen, bedeutet für sie, zu Hause zu sein. Schon von Weitem ist der Turm der Marienkirche mit der Turmlaterne und der goldenen Wetterfahne zu erkennen. Nach viereinhalb Jahren Stille tragen die neuen Glocken ihren Schall weit ins Land. Durch vieler Menschen Fleiß und Großzügigkeit und durch Gottes Segen, konnte am Ostermontag 2012 ein neues Geläut geweiht werden.
Am Kirchenschiff sieht man noch deutlich die Spuren des Umbaus von einer romanischen Wallfahrtskirche in eine deutlich größere Saalkirche. Sie bietet im Inneren durch ihre helle Farbgebung, ihren schlichten Charme und vor allem durch die hervorragende Thümmler-Orgel der Gemeinde eine einladende Heimat für Gottesdienste und Konzerte. Besonders bei Hochzeiten, zum Erntedank und in den Weihnachtstagen erstrahlt die Kirche aufwändig geschmückt. Dazu gehört auch der weithin sichtbare Herrnhuter Stern in der Turmspitze, welcher in den Tagen vor und nach dem 24. Dezember dieser besonderen Zeit Ausdruck gibt.
Viele Menschen haben ihre Verbundenheit mit der Schönberger Marienkirche durch treue Mitarbeit bei der noch laufenden Sanierung der Kirche und durch die ehrenamtliche Kirchnerarbeit zum Ausdruck gebracht. Möge dies auch in Zukunft so bleiben. Um die Schönberger Marienkirche zu besichtigen, wenden Sie sich bitte an das Pfarramt in Oberwiera.
Zwischen Erinnerungskultur und Zeitgeist
Friedhof Schönberg mit Ehrendenkmal
Die Umgestaltung des Schönberger Friedhofes mit seinem Heldendenkmal aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg wurde 2020 durch den Männerchor der Gemeinde angestoßen. Zum 100. Jubiläum des Denkmals 2022 erneuerte man hierzu die Platte mit den Namen der Gefallenen und Vermissten. Die Frage nach dem weiteren Umgang mit dem Denkmal war gestellt.
Nachdem Pfarrer Lange Frau Mittelsdorf vom Regionalkirchenamt für die Koordination der Arbeiten gewinnen konnte, wurde das Landschaftsarchitekturbüro Scheffel mit den Arbeiten betraut. Für die Arbeiten am Kirchgebäude sowie für die Toranlage konnte das Architekturbüro Scholz gewonnen werden. Die Planungen und ausführenden Arbeiten dauerten von 2020-2024. Der Bau wurde durch das LEADER Förder¬programm mitfinanziert.
Zu Beginn erfolgte eine Recherche der ursprünglichen Planungen und darauf aufbauend die Erstellung eines denkmalpflegerischen Gutachtens sowie ausführen¬der Pläne.
In den Bauakten ließen sich umfangreiche Pläne, Ideenskizzen sowie Fotos finden, die den Bauverlauf ab 1921 gut belegen. Herauszuheben sind vor allem die Planungen des Stadtbaudirektors Hofmann aus Mee¬rane, der durch die Überarbeitung der vorgelegten Pläne ein allzu großes Pathos verhindert hatte.
Reges Interesse und Unterstützung der Kirchgemein¬de sowie einer Urenkelin des Stifters erwies sich so¬wohl bei den Recherchen als auch der Bauausführung als hilfreich.
Der Ansatz für die Arbeiten war es, das Denkmal als Teil der Erinnerungskultur mit in den Friedhof zu integrieren und Auswirkungen des Krieges aufzuzeigen.
Das bestehende Plateau wird durch Betoneinfassungen eingefasst und markiert und erhält so eine etwas herausgehobene Wirkung. Treppen und Kreuzsteine wurden neu gesetzt und die Flächen mit Rotdornbäu¬men, weißen Rosen und Gräsern neu bepflanzt. Eine Sitzbank wurde vor dem Denkmal auf dem Plateau eingebaut. Auf die Setzung weiterer Hecken wurde verzichtet, um den Bereich nicht zu stark von der Um¬gebung abzugrenzen.
Weiter konnten für den Friedhof im Rahmen der Ar¬beiten folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
• Erneuerung des Tores sowie des gesamten
• Eingangsbereiches durch die Pflasterung bis zum Kircheneingang und die Erneuerung einer Grabeinfassung
• Schaffung eines Sitzplatzes direkt neben dem Eingang
• Pflanzung von 19 hochstämmigen Bäumen
• Sanierung des Sockels des Kirchengebäudes
• neuer Sockelputz am Kirchgebäude
• Anlegen einer Wasserstelle mit Sockel für die Gießkannen
Die Begehbarkeit des Friedhofes konnte durch die Pflasterung wesentlich verbessert werden. Insgesamt hat der Friedhof ein freundlicheres und aufgeräumtes Bild erhalten und somit an Attraktivität gewonnen.
Claudia Scheffel
Landschaftsarchitektin
Hinweis auf die Fördermittelgeber